Früher, als mein Sohn noch klein war, waren die Weihnachtsfeiertage die wichtigsten Tage im Jahr. Da durfte der Adventskalender nicht fehlen. Ich bekam auch noch jedes Jahr einen von meinen Eltern, aufgehört haben sie damit erst, als ich schon über Vierzig war. Wir hatten die Tradition den Weihnachtsabend in Wien bei den Schwiegereltern zu verbringen.

Unser Haus ist ja ziemlich groß, deswegen wollte ich unbedingt einmal das Fest im eigenen Haus, mit einem eigenen Christbaum feiern.

Soweit – so gut

Wie stressig das werden sollte, war mir nicht bewusst. Wir sind zum Christbaum-Garten gleich in unserer Nähe gewandert, um einen ganz tollen Baum auszusuchen. Gut der Baum war groß! Bei einer Raumhöhe von 4,50 Meter in meinem Wohnzimmer wäre das sicher alles kein Problem.

Dann war es endlich soweit

Damit wir den Baum nicht irgendwo zwischenlagern müssen, haben wir vereinbart, ihn am 24. Dezember in der Früh abzuholen. Das war auch noch nicht das Problem. Ich war (habe ich jedenfalls geglaubt) gut bestückt mit Weihnachtsschmuck für einen großen Baum.

Wir fahren also mit einem Autoanhänger, der groß genug für Geländefahrzeuge war, den Christbaum holen. Da fiel mir schon auf, dass der doch ziemlich groß ist. Vorm Haus angekommen, stellte sich die Frage, wie wir einen Baum, dessen untere Äste einen Durchmesser von 2 Metern haben, ins Haus bekommen. Da habe ich schon mal kurz dafür plädiert, am unteren Stück des Baumes einen Meter wegzuschneiden. Das war für andere keine Option. Unsere Türen sind nur 90 cm breit, auch die Terassentür. Auf der Terrasse lag Schnee, was den Transport des Baumes ins Haus nicht wirklich erleichterte.

Drei Männer waren notwendig, um den Baum mit aller Gewalt ins Wohnzimmer zu pressen. Endlich war der Baum drin und auch noch ungefähr ein halber Meter Schnee, der fröhlich am Holzboden vor sich hin schmolz. Meine erste Aufgabe war es also, gründlich das Wasser aufzuwischen, damit der Holzboden nicht leidet.

Dann die Überraschung: der Baum war viel zu groß. Ich hatte es ja vermutet, aber jetzt war es Gewissheit. Die nächste Frage drängte sich auf: sollen wir den Baum wieder rausbugstieren? Noch einmal von vorne mit dem ganzen Dreck?

Die Lösung ist laut und stinkt

Man gönnt sich ja sonst nichts am Weihnachtstag. Mein Mann ist um keinen Lösungsvorschlag verlegen. Wir hatten ja eine Motorsäge daheim. Was liegt da näher, als im Wohnzimmer, das schon festlich geschmückt ist, den Christbaum mit der Motorsäge zu stutzen. Jeder, der schon mal eine Motorsäge verwendet hat weiß, die springt meist nicht immer gleich an, braucht Öl und stinkt. Und unsere hat dazu noch enorm  geraucht! Aber Mann muss machen, was Mann eben machen muss! Der Christbaum muss da reinpassen.

So kam es, dass mit viel Dreck und Gestank mein riesiger Christbaum etwas weniger riesig wurde. Ich kann euch sagen, ich kann mich heute noch daran erinnern, was das alles für einen Dreck gemacht hat. Am immer noch feuchten Wohnzimmer Boden die Sägespäne und die Nadeln. Von weihnachtlichem Duft dank der Motorsäge keine Spur!

Am Ende wird alles gut, wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.

Oder so! Der Durchmesser des Stammes war zu groß für unser Christbaumkreuz. Alles kein Problem, denn die Motorsäge lag ja bereit im Wohnzimmer. Ein bisserl schnitzen und schon passt alles. Leider immer noch nicht. Denn der Baum hatte auch viel zu viel Gewicht für das Christbaumkreuz und viel daher mehrfach um. Das schaffen wir alles! Kurzerhand wurde wieder gebastelt und das Christbaumkreuz mit Auslegern versehen. Zusätzlich haben wir die Spitze des Baumes am Plafond festgemacht. Den Christbaumspitz konnten wir uns damit auch ersparen.

Endlich konnten wir mit dem Schmücken beginnen. Da kam schon die nächste Herausforderung. Der Christbaum war so riesig, dass ich viel zu wenig Schmuck hatte. Der ging komplett unter. Aber was gönnt man sich nicht alles, um das Fest optimal und stressfrei vorzubereiten? Ab in die Geschäfte und noch Schmuck besorgen.

Habe ich schon erwähnt, wie wundervoll der Christbaum ausgesehen hat? Er war herrlich. Und ja es war etwas stressig.

Damit ihr enstpannte Weihnachten feiern könnt, habe ich ein paar Tipps zusammengetragen.

P.S. Nach den Feiertagen haben wir beschlossen, den Baum gleich im Wohnzimmer in so kleine Teile zu zerschneiden, dass die gut wieder bei der Tür rausgehen.

P.P.S. Alle weiteren Weihnachten haben wir wieder ganz gemütlich bei den Schwiegereltern gefeiert wink