Ich habe einige Narben. Und ich bin stolz darauf! Viele Narben sieht man, andere sind versteckt in meiner Seele.
Mit 14 ging ein Pony mit mir durch, lief durchs Gebüsch, davon habe ich noch eine Narbe im Gesicht. Mit zunehmendem Alter wird die allerdings von Falten überdeckt. Somit ist das nur mehr eine sehr blasse Erinnerung.
Mit 16 hatte ich einen Sturz mit einer Vespa, da habe ich auch noch zwei Narben, eine am Schienbein, eine an der linken Hand. Meine linke Seite ist sowieso etwas lädiert. Die Narben lassen die diversen Unfälle, durch die sie entstanden sind, immer wieder in Erinnerung rufen. Vor allem erinnere ich mich gerne daran, dass ich Glück hatte und nicht mehr passiert ist.
Deine Wunden werden durch die Heilung zu einem kostbaren Besitz, zu kostbaren Perlen.
Hildegard von Bingen
Meine größte Narbe hat mir mein sehr schwerer Reitunfall vom 11. Dezember 2014 hinterlassen. Der linke Arm ist seither ziemlich lädiert, das sieht nicht gerade schön aus und war enorm dramatisch. Die Perle, die ich aber bei dem Unfall bekommen habe: Mein linker Unterarm ist noch da!
Auch meine Seele hat ein paar Narben davon getragen. Schwierige Trennungen haben Wunden verursacht, die viel Zeit brauchten, um zu heilen. Doch heute erinnern mich auch diese Narben daran, wozu ich fähig bin. Ich bin fähig, Verletzungen zu überwinden. Die Narbe ist noch da, aber die Wunde ist verheilt!
Wir sind gezeichnet in den buntesten Farben. Und wir tragen diese Farben mit Stolz – es sind unsere Wunden, die zu Narben wurden.
Unknown
Jede unserer Narben erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte von Heilung und Überwindung. Narben entstehen aus Wunden, verheilten Wunden. Narben können nur entstehen, wenn die Wunde nicht mehr schmerzt oder gar blutet.
Wir können uns alle glücklich schätzen, wenn wir Narben haben, denn dann sind die Wunden verheilt.
Eure Andrea Waldl